Wir richten für unsere Fachcommunity und interessierte Wissenschaftler/innen aus den beteiligten natur- und kulturhistorischen Disziplinen Konferenzen zum Zwecke des Wissensaustausches, der Vernetzung und der Verstärkung der nationalen und europäischen Sichtbarkeit aus Damit fördern wir nicht nur den wissenschaftlichen Austausch sondern auch die Zusammenarbeit von Institutionen vergleichbarer Zielsetzung. Die Konferenzen sind außerdem wichtiger Bestandteil unserer sachbezogenen Öffentlichkeitsarbeit. Wir sind Mitherausgeber zweier Fachzeitschriften und einer Tagungsschrift. Durch unsere Unterstützung des Konsortiums „Research Infrastructure for the Material Remains of Human History“ (NFDI4Objects) wirken wir aktiv am Aufbau der nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) mit.

Wir bieten eine Anlaufstelle für Studierende und Nachwuchswissenschaftler/innen der Archäometrie mit ihren besonderen Bedürfnissen und prekären Situationen in der Wissenschaftslandschaft. Stellenangebote, die auf archäometrisch ausgebildete Wissenschaftler/innen passen, werden von uns regelmäßig recherchiert und hier veröffentlicht.

Alle, und insbesondere Studierende, die sich einer modernen, naturwissenschaftlichen Archäologie / Archäometrie zugewandt fühlen, sind zur Mitgliedschaft eingeladen.

 

Stärkung der Sichtbarkeit von Frauen in der Archäometrie:

 

Die Gesellschaft GNAA hat 2023 die Initiative ergriffen, zu einer besseren Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen in der Archäometrie beizutragen, die durch ihr Schaffen wesentlich zum Fortschritt der Disziplin beigetragen haben. Ausgehend von dem von der Gesellschaft vertretenen Forschungsgegenstand konzentrieren wir uns weltweit auf Frauen in der Archäometrie, einem florierenden interdisziplinären Bereich zwischen den Naturwissenschaften und der Archäologie.

Ein von der GNAA verfasster erster Artikel zu Frauen in der Archäometrie wurde als Biographie von Zofia Stos-Gale auf Wikipedia gestellt. Zofia Stos-Gale hat einen maßgeblichen Beitrag zur Anwendung von Bleiisotopen und chemischen Analysen in der Archäometrie und einer erstmals im Web zugänglichen Bleiisotopen-Referenzdatenbank (OXALID) geleistet. Zunächst erfolgte die Veröffentlichung auf den deutschen Wikipedia-Seiten, die Veröffentlichung auf den englischen Seiten steht derzeit noch aus, da es sich um ein aufwändiges Prüfverfahren handelt.

 

Die deutsche Seite finden Sie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Zofia_Anna_Stos-Gale

 

Wikipedia-Einträge zu Biografien auch lebender Personen erfordern jedoch maßgeblich die Angabe von Sekundärquellen. Dies trifft auf ein strukturelles Problem: Abgesehen von der sehr jungen und begrüßenswerten Entwicklung der Frauenförderung in den Naturwissenschaften gab es in den Generationen zuvor kaum Maßnahmen zur Förderung von Frauen. Die Folge ist, dass ihre Sichtbarkeit bis heute verborgen bleibt. Hier sind andere Maßstäbe anzulegen als bei männlichen Wissenschaftlern. Es gab lange Zeit keine maßgeblichen Aufstiegsmöglichkeiten, keine Professuren und vor allem keinerlei öffentliche Aufmerksamkeit oder Auszeichnungen für die Leistungen von Frauen in den Wissenschaften. Viele Frauen blieben im Schatten ihrer männlichen Kollegen, welche ihrerseits die Früchte des Erfolges ernteten. Diese Tatsache trifft nahezu alle Wissenschaftlerinnen der vorangehenden Generationen hart. Daher ist es auch fast unmöglich, genügend Sekundärquellen für Frauenbiographien zu finden. Dieses strukturelle Problem sollte von Wikipedia im Zusammenhang mit Biographien von Wissenschaftlerinnen gesehen und bewusst bearbeitet werden. Darauf wurde von unserer Seite aus auf den Editor-Seiten von Wikipedia hingewiesen.

 

Wikipedia-Einträge und andere Wege, über die wissenschaftlichen Leistungen von Wissenschaftlerinnen an die Öffentlichkeit zu gehen, sind daher um so wichtiger. Als wissenschaftliche Gesellschaft möchten wir daher zu einem besseren Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Wissenschaftler/innen beitragen.

 

Sabine Klein, Oktober 2023

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